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7. Oktober - Unsere liebe Frau vom Rosenkranz

Das Rosenkranzgebet in seiner heutigen Form wurde seit dem 15. Jahrhundert vor allem von den Dominikanern und den Jesuiten verbreitet. Das Rosenkranzfest gilt nicht dem Rosenkranz selbst, sondern der „Rosenkranzkönigin“, der Jungfrau Maria. Das Fest wurde von dem Dominikanerpapst Pius V. 1572 zur Erinnerung an den Sieg über die Türken in der Seeschlacht bei Lepanto (7. Oktober 1571) eingeführt. Nach dem Sieg über die Türken bei Peterwardein (Ungarn) am 5. August 1716 wurde das Fest auf Bitten Karls VI. auf die ganze Kirche ausgedehnt.

 

Papst Franziskus hat einmal bei einem Angelusgebet Folgendes gesagt: „Ich möchte euch zu
einer Medizin raten. Manch einer mag denken: »Ist der Papst jetzt Apotheker?« Es handelt sich
um eine besondere Medizin, […] eine Medizin aus 59 Kügelchen, die eine Arznei für das Herz
sind. […] Nehmt sie! […] Vergesst nicht, diese Medizin zu nehmen, denn sie tut gut, ja? Sie tut
dem Herzen, der Seele und dem ganzen Leben gut!“ (Papst Franziskus, Angelus am 17.
November 2013) Das war im Jahr 2013. Ich denke, damals hat es begonnen, dass plötzlich der
Rosenkranz in arzneimittelähnlichen Verpackungen angeboten wurde, um ihn „attraktiver“ zu
machen und Menschen den Zugang dazu zu erleichtern. Dennoch scheint mir, dass das
Rosenkranzgebet immer mehr in den Hintergrund tritt. Und das, obwohl es tatsächlich eine
Medizin sein kann, die gut tut. Eine Medizin, die, wenn man den richtigen Rhythmus für sich
findet, helfen kann, mit Maria Gott näher zu kommen. Eine Medizin, die vielleicht auch Simeon
und Hanna in den vielen Jahren des Wartens auf den Erlöser zu sich genommen hätten, hätten
sie diese gekannt. Auf jeden Fall eine Medizin, die uns hilft, wie Simeon und Hanna zu werden:
Offen für Gottes Heilshandeln, aufmerksam auf all sein Wirken und erwartungsvoll für die
Wunder, die Er zu vollbringen vermag.

Rosenkranz

Gebete,
Bilder, Betrachtungen,
meditativ aneinander gereiht,
einem Kranz von Blüten gleich.
Für die einen:
langweilig, eintönig.
Für die anderen:
Quelle der Kraft.
Für uns alle:
Gebets- und Glaubensschule,
Hilfe und Heilmittel
für Kirche und Welt.
Man „lernt“ ihn nur,
indem man ihn betet,
indem man mit ihm
den Weg geht zu den
Geheimnissen unseres Glaubens.
In der Gleichförmigkeit des Gebets,
in steter Wiederholung,
dem Einatmen und Ausatmen gleich,
finden wir an der Hand Marias
zu innerer Ruhe,
zu uns selbst,
zu Gott.


© Gisela Baltes