Legt eure frühere Lebensweise ab. Den ganze alten Menschen, und kommt zu Jesus.
Freitag, 10. Dezember
Tagesheilige
Der Gedenktag „Unsere Liebe Frau von Loreto“ oder „Maria von Loreto“ („Beata Maria Virgo de Loreto“) wird seit 2019 jeweils am 10. Dezember als nichtgebotener Gedenktag in den Römischen Generalkalender eingefügt und somit auch in das Direktorium der deutschen Bistümer. Eng mit diesem Gedenktag verbunden ist der italienische Marienwallfahrtsort Loreto, in dessen Basilika sich einer Legende nach das Haus Mariens aus Nazareth befindet.
Tagesevangelium
Mt 11,16-19
Die Frohe Botschaft
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Mit wem soll ich diese Generation vergleichen? Sie gleicht Kindern, die auf dem Marktplatz sitzen und anderen Kindern zurufen:
Wir haben für euch auf der Flöte Hochzeitslieder gespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben Klagelieder gesungen, und ihr habt euch nicht an die Brust geschlagen.
Johannes ist gekommen, er isst nicht und trinkt nicht, und sie sagen: Er ist von einem Dämon besessen.
Der Menschensohn ist gekommen, er isst und trinkt; darauf sagen sie: Dieser Fresser und Säufer, dieser Freund der Zöllner und Sünder! Und doch hat die Weisheit durch die Taten, die sie bewirkt hat, recht bekommen.
Gedanken
Das Gleichnis verwendet das Bild von Kindern, die sich auf kein gemeinsames Spiel einigen können. Die einen machen eine fröhliche Musik, aber die anderen weigern sich, dazu zu tanzen. Dann spielen sie ein Begräbnis nach, aber die anderen möchten nicht in die Klage einstimmen. Es fehlt die Offenheit füreinander, wodurch die Begegnung im gemeinsamen Spiel scheitert.
Das Verhalten der Kinder ähnelt dem der Pharisäer und Schriftgelehrten, die sowohl Jesus als auch Johannes ablehnten. Johannes lebte asketisch und predigte das nahe Gericht, Jesus aß und trank mit den Menschen, die von der Gesellschaft an den Rand gedrängt wurden, und verkündigte die Ankunft des Reich Gottes. Beide stießen trotz ihrer Verschiedenheit bei den religiösen Eliten auf taube Ohren.
Jesus und Johannes selbst jedoch verfügten über diese Offenheit und Weite. Denn trotz der Unterschiede in Auftreten und Predigt erkannte Johannes in Jesus den Messias, Jesus ließ sich von Johannes taufen.
Der letzte Satz knüpft an die Weisheitsliteratur im Alten Testament an, die die göttliche Weisheit als Sophia personifiziert. Nicht zuletzt galten Johannes und Jesus als letzte Boten dieser Weisheit. Den Kindern der Weisheit gelingt, was den anderen misslingt. Sie richten sich nach Gott aus, sind offen für seine Musik und lassen sich von ihm bestimmen. So kann Begegnung gelingen, etwas Gemeinsames entsteht.
Paulus bietet im Römerbrief die Lösung für das Problem der Kinder. In Röm 12,15 heißt es: Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden! Wir Christ*innen sollen dem, was da ist, mit offenem, mitfühlendem Herzen begegnen, damit in dieser Begegnung Gemeinsames entstehen kann.
Zum Nachdenken
„Nehmt Gottes Melodie in euch auf. So werdet ihr alle zusammen zu einem Chor, und in eurer Eintracht und zusammenklingender Liebe ertönt durch euch das Lied Jesu Christi. Das ist das Lied, das Gott, der Vater, hört – und so erkennt er euch als die, die zu Christus gehören.“ (Ignatius von Antiochien)
Gebet
Guter Gott, lass uns die Melodie erkennen, die du für uns geschrieben hast, damit wir Dich einander erfahrbar machen. Mach uns bereit, unsere eigene Stimme zu spielen, weil wir wissen, dass jeder Ton wichtig ist. Segne uns, damit wir uns behütet und begleitet wissen, weil Du der Gott des Lebens bist. Amen.