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Papst Franziskus ruft zum Gebet für den Frieden auf

Friedensgebet 2023

Allmächtiger Gott,
Fürst und Herr des Lebens,
taufe uns mit deinem Frieden.

Wir brauchen Frieden, in Israel, in der Ukraine
und in so vielen Regionen unserer Welt.
Gegen unsere Ängste preisen wir Gottes Macht.
Gegen Selbstgefälligkeit und Hass preisen wir die Liebe Christi.
Gegen Sinnlosigkeit und Gewalt preisen wir die verwandelnde Gegenwart des Heiligen Geistes.

Wir gedenken unserer Geschwister, die durch Gewalt vertrieben wurden,
die in den sumpfigen und überschwemmten Niederungen ihrer Heimat und in den Flüchtlingssiedlungen ihrer Nachbarländer Ruhe und Frieden suchen,
die nicht mehr wissen, was sie tun sollen, weil Schmerz und Tränen ihr tägliches Brot geworden sind.
Gib denen, die ungerechte Gewalt ausüben, die Einsicht, dass ein gutes Leben ein gemeinsames Leben ist.

Gott, lass uns Frieden stiften und nicht den Krieg fördern.
Lass uns versöhnen und nicht beitragen zu Spaltungen zwischen Menschen, Gruppen und Völkern.
Erneuere unsere Herzen und Hände mit deiner Liebe und Barmherzigkeit.
Hilf uns, nicht nur über Frieden zu reden,
sondern mit aller Kraft für ihn zu arbeiten.

Gott, lass deinen Frieden einkehren in unsere Familien,
in unsere Kirchen und in unsere Welt.
Mache uns zu Werkzeugen deines Friedens,
wo immer wir sind und was immer wir tun.

Amen.

Zu einem weltweiten Tag des Betens und Fastens gegen den Krieg hat Papst Franziskus aufgerufen. Beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz sagte der Papst am Sonntag vor mehreren zehntausend Pilgern: „Es sind schon so viele Menschen getötet worden. Bitte vergießt nicht noch mehr Blut von Unschuldigen! Weder im Heiligen Land noch in der Ukraine noch anderswo. Es reicht! Kriege sind immer eine Niederlage.“

Weiter sagte Franziskus: „Das Gebet ist die sanfte und heilige Macht, die wir der teuflischen Kraft von Hass, Terrorismus und Krieg entgegensetzen.“ Daher lade er alle Gläubigen ein, gemeinsam mit den Christen im Heiligen Land am Dienstag (17. Oktober) um Frieden zu beten und zu fasten.

Beim Mittagsgebet forderte er außerdem erneut die Freilassung der israelischen Geiseln im Gazastreifen und eine Beachtung humanitärer Regeln im dortigen Krieg. „Ich verfolge weiter mit großem Schmerz, was in Israel und in Palästina geschieht. Ich denke insbesondere an die Kinder und an die Alten. Ich erneuere meinen Appell zur Freilassung der Geiseln und fordere mit aller Kraft, dass Kinder, Kranke, Alte, Frauen und die gesamte Zivilbevölkerung nicht Opfer des Konfliktes sein sollen.“ Für die Bevölkerung des Gazastreifens fordert der Papst humanitäre Korridore, um die Versorgung sicherzustellen.

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Und auch auf ein anderes Krisengebiet war das Kirchenoberhaupt einen Blick: Nach der Eroberung der bisher armenisch besiedelten Enklave Berg-Karabach in Aserbaidschan appellierte Franziskus an die neuen Machthaber, die dortigen christlichen Klöster und religiösen Stätten zu respektieren. Er denke an die vielen Vertriebenen und ihre schlimme humanitäre Lage, sagte Franziskus beim Mittagsgebet. 

Zudem bitte er die Behörden und die Einwohner in dem Gebiet, die dortigen religiösen Stätten als Teil der lokalen Kultur und als Symbole des friedlichen Zusammenlebens über alle Unterschiede hinweg zu respektieren. In Sozialen Netzwerken war nach der Ende September abgeschlossenen Eroberung der früher armenisch besiedelten Enklave zu sehen, wie dort christliche Kirchen und Kreuzsteine („Chatsch’karen“) zerstört oder willkürlich beschädigt wurden. (Quelle katholisch.de)