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Tagesheilige(r)

Luzius (= der Leuchtende) wirkte im 5./ 6.Jahrhundert als Glaubensbote in der Umgebung von Chur in der Schweiz. Dort verkündete er den Menschen erstmals die Botschaft von Jesus Christus. Er starb als Märtyrer. Über seinem Grab wurde der Dom in Chur gebaut.

 

Bibiana (= die Lebendige) erlitt nach der Überlieferung unter Kaiser Julian den Märtyrertod. Ihr zu Ehren wurde an der Stelle ihres Begräbnisses eine Kirche errichtet, die bis heute – nahe dem Hauptbahnhof Termini – existiert und in der die Säule ihres Martyriums zu betrachten ist.

Tagesevangelium

Joh 10,11–16

Die Frohe Botschaft

Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe.      

Der bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, lässt die Schafe im Stich und flieht, wenn er den Wolf kommen sieht; und der Wolf reißt sie und jagt sie auseinander. Er flieht, weil er nur ein bezahlter Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt. Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe. Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten.

Gedanken

Auszug aus einer Predigtmeditation von D. Bonhoeffer (aus dem Jahr 1940)

 

Jesus, der gute Hirte – das hat mit allgemeinen Hirtenidyllen oder Schäferpoesie nicht zu tun. Alles derartige verdirbt den Text. Ego eimi – „Ich bin“ – damit wird deutlich, dass nicht von Hirten und ihrer Arbeit im Allgemeinen die Rede sein soll, sondern von Jesus Christus allein. Ich bin der gute Hirte – nicht ein guter Hirte, sodass Jesus sich mit anderen guten Hirten vergliche und von ihnen lernte, was ein guter Hirte sei (im Urtext: der Hirte, der gute!). Was ein guter Hirte ist, das ist zu erfahren allein von dem guten Hirten, neben dem es keinen andern gibt, von dem „Ich“ her, von Jesus her.  ….

… Dass es sich um den guten Hirten schlechthin handelt und nicht um einen Hirten unter anderen, wird sofort an dem ungewöhnlichen Tun deutlich, das dieser sich zuschreibt. Nicht von Weiden, Tränken, Helfen wird gesprochen, sondern „der gute Hirte gibt sein Leben für die Schafe“. ….

… Das Zweite, was Jesus, der gute Hirte, von sich sagt, ist, dass er die Seinen kennt. Das scheint etwas Geringes und ist doch das Allergrößte. ….

… Jesus, der gute Hirte hat die Seinen auch dort, wo wir es am wenigsten meinen, wo bisher nichts ist als Gottesleugnung und Götzendienst. ….

Zum Nachdenken

Und wo in meinem Leben darf ich Hirte bzw. Hirtin sein?

Wer ist mir anvertraut? Wem wende ich mich zu?

Geht in euren Tag hinaus ohne vorgefasste Ideen,

ohne die Erwartung von Müdigkeit,

ohne Plan von Gott,

ohne Bescheid-wissen über ihn,

ohne Enthusiasmus,

ohne Bibliothek –

geht so auf die Begegnung mit ihm zu.

Brecht auf ohne Landkarte –

Und wisst, dass Gott unterwegs zu finden ist,

und nicht erst am Ziel.

Versucht nicht, ihn nach Originalrezepten zu finden,

sondern lasst euch von ihm finden

in der Armut eines banalen Lebens.

(Madeleine Delbrêl)

Gebet

Psalm 23

  1. Der Herr ist mein Hirte, /

nichts wird mir fehlen.

  1. Er lässt mich lagern auf grünen Auen /

und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.

  1. Er stillt mein Verlangen; /

er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen.

  1. Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, /

ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, /

dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.

  1. Du deckst mir den Tisch /

vor den Augen meiner Feinde.

  1. Du salbst mein Haupt mit Öl, /

du füllst mir reichlich den Becher.

  1. Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang /

und im Haus des Herrn darf ich wohnen für lange Zeit.

Zusammengestellt von Franziska Klein