Tagesheilige(r)
Hl. Johannes vom Kreuz, Ordenspriester, Kirchenlehrer
Der Hl. Johannes vom Kreuz, geboren 1542 zu Fontiveros in Spanien, arbeitete als Diener in einem Spital für arme Kranke, besuchte in seiner Freizeit das Jesuitenkolleg und trat schließlich in den Orden der Karmeliter ein, Seine zahlreichen theologischen Schriften bil-den das bedeutendste System der Mystik der Neuzeit. 1926 wurde er zum Kirchenlehrer erklärt.
Tagesevangelium
Mt 17,9a.10–13
Die Frohe Botschaft
Während Jesus und seine Jünger den Berg hinabstiegen,
fragten ihn die Jünger: Warum sagen denn die Schriftgelehrten, zuerst müsse Elija kommen?
Er gab zur Antwort: Ja, Elija kommt und er wird alles wiederherstellen.
Ich sage euch aber: Elija ist schon gekommen, doch sie haben ihn nicht erkannt, sondern mit ihm gemacht, was sie wollten. Ebenso wird auch der Menschensohn durch sie leiden müssen.
Da verstanden die Jünger, dass er zu ihnen von Johannes dem Täufer sprach.
Gedanken
Johannes der Täufer und Jesus teilen in gewisser Hinsicht das gleiche Schicksal – sie vermitteln die Botschaft Gottes und bringen das Heil in die Welt und doch werden sie nicht „erkannt“, sondern von ihren Mitmenschen abgelehnt, verstoßen und im Falle von Jesus sogar gekreuzigt. Das zeigt deutlich, dass der Mensch dazu neigt, die Zeichen, die Gott in sein Leben schickt, nicht zu erkennen. An dieser Stelle sei eine Geschichte, die im Weihnachtsfilm „Meine zauberhaften Weihnachtsschuhe“ eine zentrale Rolle spielt, nacherzählt:
An Heiligabend stürmte es fürchterlich und ein Mann war im Schneechaos gefangen. Er betete zu Gott: „Rette mich!“ Da kam ein Schlitten mit einem fröhlichen Gesellen vorbei, der ihm anbot, ihn in Sicherheit zu bringen, doch der Mann lehnte ab und sagte: „Ich glaube daran, dass Gott mich rettet!“ Ein wenig später kam der Schlittenfahrer zurück und machte das gleiche Angebot. Der Mann lehnte wieder ab. Der Schlitten kam noch ein drittes Mal. Jetzt steckte der Mann schon so tief im Schnee, dass ihm dieser bis zum Kinn hochragte, aber er weigerte sich immer noch aufzusteigen und bestand darauf, dass Gott ihn retten würde. Doch der Mann starb. Er kam daraufhin in den Himmel, traf Gott und fragte ihn: „Gott, ich habe an dich geglaubt. Warum hast du mich nicht gerettet?“ Und Gott sprach: „Was redest du? Ich habe dir dreimal einen Schlitten geschickt, doch du bist nicht aufgestiegen!“
Gott schickt uns Menschen Zeichen – oder weihnachtlich formuliert: Schlitten – sei es in Form einer beruflichen Chance, für deren Ergreifen wir viel Mut brauchen, sei es in Form einer neuen Liebe, für die wir uns nach einer schmerzhaften Erfahrung erst wieder öffnen müssen, oder sei es für die Erfüllung eines lang gehegten Traumes, der nun wahr werden könnte. Deshalb wünsche ich uns allen zu Weihnachten: Dass wir die Schlitten Gottes erkennen, mutig aufsteigen und darauf vertrauen, dass wir genau dort ankommen, wo es für uns gut und richtig ist.
Zum Nachdenken
Es gibt immer noch Engel,
das heißt Botschafter Gottes,
aber sie werden wohl nur von denen vernommen,
die still und gesammelt und
bereit sein können.
Bernhard Welte