Tagesheilige(r)
Adelheid (= die edle Schöne) lebte im 10. Jahrhundert und war mit Kaiser Otto I. verheiratet. Sie nutzte ihren Einfluss auf die Politik und förderte die kirchliche Reformbewegung, die von Frankreich ausging und bald die ganze Kirche erneuerte. Im Elsass gründete sie das Reformkloster Selz, wo sie am 12. 12. 933 starb.
Tagesevangelium
Mt 21, 23–27
Die Frohe Botschaft
In jener Zeit, als Jesus in den Tempel ging und dort lehrte, kamen die Hohepriester und die Ältesten des Volkes zu ihm und fragten: In welcher Vollmacht tust du das und wer hat dir diese Vollmacht gegeben?
Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Auch ich will euch eine Frage stellen. Wenn ihr mir darauf antwortet, dann werde ich euch sagen, in welcher Vollmacht ich das tue.
Woher stammte die Taufe des Johannes? Vom Himmel oder von den Menschen? Da überlegten sie und sagten zueinander: Wenn wir antworten: Vom Himmel!, so wird er zu uns sagen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt?
Wenn wir aber antworten: Von den Menschen!, dann müssen wir uns vor den Leuten fürchten; denn alle halten Johannes für einen Propheten.
Darum antworteten sie Jesus: Wir wissen es nicht. Da erwiderte er: Dann sage auch ich euch nicht, in welcher Vollmacht ich das tue.
Gedanken
Jesus stellt den Hohepriestern und Ältesten eine – auf den ersten Blick – einfache Frage: Woher stammte die Taufe des Johannes?
Doch sie zögern mit ihrer Antwort. Sie überlegen, wägen die Möglichkeiten und die daraus resultierenden Folgen ab. Schlussendlich beantworten sie Jesu Frage nicht, weil sie meinen, nicht die richtige Antwort geben zu können.
Ist es nicht auch heute oft so, dass Menschen lieber schweigen, weil sie die Konsequenzen fürchten? Weil sie Angst haben, nicht die richtigen Worte zu finden, etwas Falsches zu sagen und dann mit den negativen Auswirkungen für sich selbst oder für andere rechnen müssen?
Schon das alte Sprichwort „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.“ lässt den Wert des Schweigens erkennen. Schweigen enthält zwar nicht viele Worte, hat aber dennoch viel zu sagen und eine große Wirkung.
Zum Nachdenken
„Ein bedeutungsvolles Schweigen ist besser als bedeutungslose Worte.“
Gebet
Schweigen möchte ich,
um dadurch dich in allen Dingen wieder zu entdecken.
Zu Gast bei mir selber möchte ich sein,
meine innere Unruhe aushalten,
sie im Schweigen verwandeln lassen von dir.
Schweigen möchte ich,
leer werden,
damit du mich erfüllen kannst.
Zu Gast bei mir selber möchte ich sein,
um meine Beziehungen vertiefen zu können
und dich als Grund aller Beziehungen zu sehen.
Schweigen möchte ich,
im bewussten Ein- und Ausatmen
Alltagssorgen loslassen versuchen,
um behutsam dich als Lebensquelle zu erahnen.
Zu Gast bei mir selber möchte ich sein.
Dankbares Staunen über all das Gute,
das mein Leben bereichert,
wohlwollendes Annehmen der Schattenseiten
meines Lebens.
Schweigen möchte ich,
mich befreien von unnötigen Verpflichtungen,
mich heilen lassen von deiner Zuwendung.
Amen.[1]