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Tagesevangelium

Lk 1, 39–45

Die Frohe Botschaft

In jenen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa.
Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet.
Und es geschah: Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt
und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.
Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?
Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.
Und selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.

Gedanken

Was für eine Begegnung. Was für unterschiedliche Frauen. Die eine, Elisabeth, kann eigentlich keine Kinder bekommen, weil sie zu alt ist. Die andere ist dafür für unsere Verhältnisse zu jung. (Maria war wohl zur Zeit ihrer Verlobung mit Josef – so wie in der Antiken Welt üblich – gerade einmal 14 Jahre alt.)

Wie sieht es mit den Ehemännern von Elisabeth und Maria aus? Der Priester Zacharias und dem Zimmermann Josef. Der eine, Zacharias, dient sein ganzes Leben Gott und dann begegnet ihm im Tempel ein Engel des Herrn und es fällt Zacharias schwer diesem zu glauben! Stellen wir uns das einmal vor – wenn einem ein leibhaftiger Engel begegnet, sollte dann nicht die Möglichkeit eines Wunders ganz plausibel erscheinen? Gerade ein Priester, im Tempel, müsste doch mit dem Hereinbrechen der himmlischen Welt rechnen!

Und Josef? Als sich herausstellt, dass Maria schwanger ist, möchte er sie verlassen; – heimlich, um ihr keine Schande zu bereiten. Auch Josef, dem einfachen Arbeiter, erscheint ein Engel. Nicht so unmittelbar wie Zacharias, im Tempel. Nein, ganz schlicht, im Traum. Aber das reicht Josef. Er nimmt Maria zu sich. So lesen wir es im Matthäusevangelium. (vgl. Mt 1,18-24)

Wie sieht es mit uns aus. Haben wir Begegnungen mit Engeln? Würden wir das bemerken? Und wenn ja, fiele es uns dann leichter Gottes Verheißungen Glauben schenken? Die Bibel berichtet uns von keinen Übermenschen. Der einfache Arbeiter Josef und der ehrwürdige Priester Zacharias. Beide haben tiefe, menschliche Zweifel. Beide haben eine himmlische Begegnung. Ihre erste Reaktion ist unterschiedlich. Aber Gott lässt keinen von beiden fallen. Beide treten sie nach diesen Erzählungen in den Hintergrund. Doch ihr Gottvertrauen – auch mit dem dazugehörigen Zweifeln – prägen die kommende Generation.

Den Müttern fällt es viel leichter. Aber auch ihre Partner werden von Gott nicht vergessen. Letztlich haben alle Anteil an Weihnachten. Denen, den es leichter fällt zu glauben, was der Herr ihnen sagen ließ und jene die dem wahrhaftigen Engel im Tempel kaum Glauben schenken können.

Zum Nachdenken

Weil Gott in tiefster Nacht erschienen,

kann unsre Nacht nicht traurig sein!

Der immer schon uns nahe war,

stellt sich als Mensch den Menschen dar.

 

Weil Gott in tiefster Nacht erschienen,

kann unsre Nacht nicht traurig sein!

Bist du der eigenen Rätsel müd?

Es kommt, der alles kennt und sieht!

 

Weil Gott in tiefster Nacht erschienen,

kann unsre Nacht nicht traurig sein!

Er sieht dein Leben unverhüllt,

zeigt dir zugleich dein neues Bild.

 

Weil Gott in tiefster Nacht erschienen,

kann unsre Nacht nicht endlos sein!

 

(Aus dem Evangelischen Gesangbuch. Liednummer: 56. T. & M. Dieter Trautwein 1963)

Gebet

Großer Gott, du kennst unser Innenleben;

Unsere Zweifel aber auch unser Zutrauen.

 

Lass uns deine Boten wahrnehmen;

im Alltag, wie im Besonderen.

 

Wir danken Dir, dass Du in Jesus Christus zu uns gekommen bist;

dass das Hereinbrechen des Ewigen immer und überall möglich ist.

 

Es ist vor über 2000 Jahren Weihnachten geworden.

Danke, dass es auch jetzt Weihnachten wird.

 

Amen.

Zusammengestellt von Vikar Immanuel Carrara